Gezielte Evakuierung rettet Menschenleben

Niemand möchte sich einem Szenario ausgesetzt fühlen, wie es sich beispielsweise 1996 in der Ankunftsebene des Terminal A am Düsseldorfer Flughafen ereignete. Auch wenn es bereits 20 Jahre zurückliegt, ist es vielen Lesern noch präsent. Bei einem Brand kamen dort 17 Menschen ums Leben.

Für Orte, an denen sich regelmäßig große Menschenmengen aufhalten, also Flughafen, Messegelände oder Freizeitpark, ist es umso wichtiger, dass bereits im Vorfeld Vorkehrungen getroffen werden, um im Ereignisfall eine geordnete Evakuierung einleiten zu können. Bedingt durch immer komplexere Gebäudestrukturen fordern die Feuerwehren inzwischen verstärkt die passive Evakuierung eines Gebäudes. Dies soll - über bauliche und technische Maßnahmen hinaus – bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr sicherstellen, dass alle Personen sicher aus dem Gebäude geleitet wurden, um unverzüglich mit den Löscharbeiten beginnen zu können.

Veränderte Rahmenbedingungen stellen vor diesem Hintergrund bestehende Sicherheitskonzepte oft in Frage. Neue integrierte Lösungen sind daher gefordert. Ziel ist es, Branderkennung, Alarmierung, Evakuierung, Notbeleuchtung und anschließende Brandfallsteuerungen effektiv miteinander zu verknüpfen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, Produkte von Herstellern einzusetzen, die alle beschriebenen Gewerke abdecken und somit ein optimales Gefahrenmanagement im Brandfall zur Verfügung stellen. Dabei sollten auch technisch wichtige Aspekte berücksichtigt werden, wie z.B. die Verwendung von Ringleitungstechnik und der Einsatz von Komponenten mit Funktechnik.

Sicherheitsbeleuchtung als Unterstützung bei Evakuierungsmaßnahmen

Unterbrechungen in der Netzversorgung führen zwangsläufig zu Ausfällen der Allgemeinbeleuchtung. Damit verbunden sind unmittelbar auch Gefahren für Leib und Leben. Das Bau- und Arbeitsschutzecht fordert deshalb in vielen Fällen eine Sicherheitsbeleuchtung. Durch diese soll das gefahrlose Verlassen eines öffentlichen Gebäudes, das Erkennen und Benutzen von Brandmelde- und Brandbekämpfungseinrichtungen sowie das Durchführen von Sicherheitsmaßnahmen ermöglicht werden. Wichtiger Bestandteil in einem Gebäude sind hier die Notbeleuchtungsanlagen. Der Brandmeldetechnikspezialist Novar, der zum international tätigen Konzern Honeywell gehört, hat vor diesem Hintergrund die Produktlinie Notbeleuchtung (Emergency Light) in sein umfangreiches Portfolio aufgenommen. Zusammen mit der Produktlinie Sprachalarmierung bildet sie die neue Geschäftssparte „Notification“, für die Gangolf Luerweg als Geschäftsbereichsleiter die erforderlichen Strukturen aufbaut, um national und international gut aufgestellt zu sein. „Die neue Produktlinie Notbeleuchtung ergänzt das Gesamtportfolio des Hauses im Bereich der Brandmeldetechnik, um den Anspruch als Experte für Sicherheit im Gebäude zu untermauern“, so Luerweg. „Sie sorgt für eine gezielte Evakuierung von Gebäuden im Brandfall. Bei einem Stromausfall ist die Orientierung in den betroffenen Objekten häufig stark erschwert. Mit einem von der allgemeinen Versorgung unabhängigen, zweiten Beleuchtungssystem, das durch feuerhemmende Verkabelung an eine Sicherheitsstromquelle angeschlossen ist, kann das sichere und rasche Verlassen der im Gebäude befindlichen Personen sicher gestellt werden. Auf diese Weise wird auch der Einsatz von Rettungskräften erleichtert.“

Fazit

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit, das Leben der Menschen in Gefahrensituationen besser zu schützen, nimmt stetig zu. In Gebäuden können neben dem effektiven Brandschutz professionelle Sprachalarmanlagen sowie eine Notbeleuchtung die Evakuierungsmaßnahmen sinnvoll unterstützen, um auf diese Weise Menschenleben zu retten. Es sind jedoch noch nicht alle offenen Fragen in diesem Rahmen geklärt. Was muss z.B. geschehen, wenn bei einer dynamischen Fluchtwegsteuerung der Rettungsweg in einen mittlerweile durch Brandrauch gefährdeten Bereich führt? Das Beispiel zeigt auf, dass sich Fachleute an dieser Stelle noch gezielt über entsprechende Lösungsmöglichkeiten Gedanken machen müssen.

Die kurze Videoanimation „Evakuierung“ gibt einen Einblick in die Kombination geeigneter Maßnahmen und Technologien zur behandelten Thematik.

Der Beitrag ist auch in der Fachpublikation Crisis Prevention erschienen